Wenn Motivation auf die Matte trifft: Ausreden überwinden und Disziplin im Yoga finden
Wir alle beginnen mit guten Vorsätzen.
Wir rollen die Matte aus, atmen tief ein und spüren das leise Versprechen von Veränderung. Doch irgendwo zwischen „Ich übe jetzt regelmäßig“ und der nächsten vollen Woche passiert etwas. Die Matte bleibt liegen. Der Geist findet Ausreden.
„Nur heute nicht.“
„Ich fange morgen wieder an.“
„Ich bin zu müde.“
Kommt dir das bekannt vor?
Der wahre Grund ist nicht Faulheit – es ist Widerstand
Viele Anfänger glauben, ihnen fehle die Willenskraft. Doch das stimmt selten. Was tatsächlich geschieht, ist innerer Widerstand. Der unbewusste Geist wehrt sich gegen Veränderung – selbst dann, wenn sie gut für uns ist.
Yoga dehnt nicht nur den Körper, sondern auch die Komfortzone. Und jedes Mal, wenn du dich nach Wachstum sehnst, flüstert der Geist: „Heute lieber nicht.“
Diesen Widerstand zu erkennen, ist der erste Schritt zur inneren Freiheit.
Klein anfangen – dranbleiben
Du brauchst keine perfekte Stunde auf der Matte.
Beginne mit zehn Minuten – eine sanfte Abfolge oder einfach stilles Sitzen und bewusstes Atmen.
Das Geheimnis ist nicht Intensität, sondern Regelmäßigkeit.
Eine kurze tägliche Praxis bringt dir mehr Stärke und Klarheit als eine lange Einheit einmal pro Woche.
Sieh es wie Zähneputzen – du wartest auch nicht auf den perfekten Moment, du tust es einfach, weil es dir guttut.
Mach die Matte zu deiner Freundin, nicht zu deinem Richter
Viele lassen das Üben aus, weil sie sich schuldig fühlen, nicht geübt zu haben.
Der innere Dialog klingt dann so: „Ich habe eine Woche nicht geübt, also lohnt es sich jetzt auch nicht mehr.“
Aber Yoga geht nie um Perfektion. Es geht ums Zurückkehren.
Jedes Mal, wenn du auf die Matte zurückkehrst, beginnst du neu – und genau das zählt.
Begegne deiner Praxis mit Freundlichkeit, nicht mit Druck.
Wenn du deine Matte wie eine alte Freundin empfängst und nicht wie eine Pflicht, wirst du dich ganz von selbst wieder darauf freuen.
Erschaffe ein Ritual, keine Routine
Disziplin muss sich nicht starr anfühlen.
Mach aus deiner Praxis ein kleines tägliches Ritual – zünde eine Kerze an, spiele sanfte Musik oder atme drei Mal bewusst, bevor du beginnst.
Rituale verbinden Körper und Geist und erinnern dich daran, dass diese Zeit deine Zeit ist.
Schon fünf achtsame Minuten am Morgen können den Ton deines ganzen Tages verändern.
Sei neugierig auf deine Ausreden
Wenn dein Geist sagt: „Ich bin zu müde“, frag dich liebevoll: Ist mein Körper wirklich müde – oder meidet mein Geist die Stille?
Wenn du denkst: „Ich habe keine Zeit“, erinnere dich: Zeit entsteht für das, was uns wichtig ist.
Ausreden verlieren ihre Macht, wenn wir sie bewusst betrachten.
Das ist der yogische Weg – nicht gegen sie zu kämpfen, sondern sie klar zu sehen und ins Gleichgewicht zurückzukehren.
Die Praxis ist der Weg
Es wird immer Tage geben, an denen du keine Lust hast zu üben.
Aber Yoga beginnt in dem Moment, in dem du trotzdem auf die Matte gehst.
Disziplin bedeutet nicht Zwang – sie bedeutet, dich an dein Warum zu erinnern:
um dich ruhiger, leichter und verbundener zu fühlen.
Wenn dein Geist also das nächste Mal flüstert: „Heute nicht“,
dann lächle – und antworte:
„Nur fünf Minuten.“
Denn so beginnt Veränderung – nicht mit Perfektion, sondern mit Präsenz.